„Jeane, what happened?“ ist eine filmische und räumliche Reinszenierung von Marilyn Monroe’s letztem Interview, das kurz nach ihrem Tod im LIFE Magazine veröffentlicht wurde. Die Videoinstallation „Jeane, what happened?" erzählt in vier verschiedenen Ansichten den Moment des Interviews, in dem die Ikone über „Ruhm“, „Kindheit“ und „Heimat“ spricht, während in den hinteren Räumlichkeiten ihres Hauses eingebrochen wird. Der häusliche Einbruch geschieht parallel zu ihrem persönlichen Einbruch, der sich im Gespräch wellenförmig ankündigt. Im Deckmantel einer Suspense/Crime-Story beschäftigt sich „Jeane, what happened?“ mit der Allegorie einer inneren Heimatsuche, erzählt am Beispiel einer ikonenhaften Figur, die zwischen Identitätssuche und Selbstauflösung pendelt.

Deren Ercenk (*1989 in Köln) studierte von 2011 bis 2018 "Mediale Künste" an der Kunsthochschule für Medien Köln. Mit ihrem Episodenfilm „Berzah“, der als Diplomfilm an der KHM entstand, erhielt sie bei den 66. Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen (13. bis 20. Mai 2020) den Preis für den besten Beitrag des NRW-Wettbewerbs sowie das mit 12.000 Euro dotierte Chargesheimer-Stipendium für Medienkunst der Stadt Köln 2020. Die jetzt gezeigte Videoinstallation „Jeane, what happened?" wurde mit den Fördermitteln des Stipendiums in den letzten zwölf Monaten realisiert.