Naturmotive und Naturprozesse sind der Ausgangspunkt für die Bilder und Installationen von Adriane Wachholz. Sie können pflanzlicher oder geologischer Natur sein, an Landschaften erinnern oder sich als isolierte abstrakte Strukturen präsentieren.

Eingebunden in Videoprojektionen und Installationen gehen sie über die Darstellung des Bildhaften hinaus und evozieren dadurch neue Bedeutungen. Materialien werden nach ihrem transformatorischen und metaphorischen Gehalt in den jeweiligen Kontext gesetzt. So werden beispielsweise Zeichnungen in Verkieselungsprozessen versteinert und Pflanzensamen zu Sternbildern in Spiegelungen entmaterialisiert. Abstrakte Zeichnungen werden zu Sedimentschichten arrangiert oder sie lässt Kristallsalze auf Papier wachsen. All ihren Werken gemein ist ein künstlerischer Zugang zu den Gesetzmäßigkeiten der Natur, die spielerisch zur Bildgenerierung genutzt werden. Transformation, Prozess und Materialiät sind unter anderem Begriffe, die sowohl in den Naturwissenschaften als auch in ihrer Kunst eine Rolle spielen.

Im gleichwertigen Zusammenspiel verschiedener Medien untersucht Wachholz den realen Raum und öffnet ihn zu imaginären Vorstellungswelten. Räume für Gedanken um Begriffe wie Zeitlichkeit und Endlich- oder Unendlichkeit, Wissen und Interpretation, Kultur und Gesellschaft werden geöffnet. Wachholz schafft sinnlich erfahrbare Werke, deren Aussagen bewusst offen bleiben und die mehr Wahrnehmungsebenen umfassen, als Sprache oder Formeln vermitteln können.