In „Ich mich ohne“ kreist der Fotokünstler Tilman Peschel um die menschliche Figur, kreist sich selbst ein, einziger Protagonist seines Werkes. Durch Licht- und Blickwinkel lässt er extreme Momente entstehen, die zunächst oft wie abstrakte Zeichnungen erscheinen und bei genauem Betrachten den menschlichen Körper umreißen. Vertraute Details werden befremdlich, Intimität kippt ins Absurde, Nähe und Distanz wechseln.

Anders wirken Tilman Peschels Fotocollagen, in denen klar erkennbare Körper fragmentiert in Raumkonstruktionen hängen. In ihrer Unvollständigkeit lassen sie an ein Ersatzteillager denken. Jedoch sind die meisten Figuren agil. Sie überreizen ihre körperlichen Grenzen, als wollten sie sich selbst überwinden. Ich ist ein Körper, Ich ist ein zärtlicher Gedanke.

Die ausgestellten Fotoarbeiten wecken Assoziationen zu Fraktalen und Dekonstruktion und bieten konkrete Verkörperungen wissenschaftlich abstrakter Begriffe unserer Gegenwart. Die Grenze zwischen Groteske und Scherz, Härte und Schönheit, zwischen konkret und abstrakt wird spürbar und wie bei einem Vexierbild immer wieder übersprungen.

Die Ausstellung ist Teil des Photoszene Festivals 2018. Zur Eröffnung führt Dr. Kerstin Stremmel in die Ausstellung ein.