Ausgangspunkt für Ain Baileys orts- und situationsspezifische Klangarbeit TRIOESQUE sind Raumklänge, die in den räumlichen Mittelpunkten der drei Hohlräume der Deutzer Brücke aufgenommen wurden. Aus dem gewonnenen Klangmaterial komponiert die Künstlerin drei Stücke, die in den Raum zurückgespielt werden und sich mit den Raumklängen vor Ort vermischen.

Die Gesamtwirkung von TRIOESQUE kann nur erfahren werden, in dem man sich einer Gruppe anschließt und den insgesamt 440 Meter langen Raum durchschreitet. Die Aktivität des gemeinsamen Bewegens in den tunnelartigen Hohlräumen wird Teil des Hör- und Wahrnehmungsprozesses.

Ain Bailey ist Komponistin, bildende Künstlerin und DJ in London. In ihrer Praxis beschäftigt sie sich mit Klangautobiografien, architektonischer Akustik und Performance. Baileys Klangarbeiten sind inspiriert von Ideen und Reflexionen über Stille und Abwesenheit, architektonische Stadträume und feministischen Aktivismus. Ihre elektroakustischen Kompositionen entstehen für vielfältige mediale Ausdrucksformen, wie zum Beispiel Mehrkanal- und Mixed-Media-Installationen, Soundtracks für bewegte Bilder, Live-Performance und Tanz. Seit 2018 leitet Ain Bailey im Auftrag der Serpentine Gallery und im Verbund mit dem Verein Micro Rainbow Sound-Workshops mit Geflüchteten und Asylbewerber*innen aus der LGBTIQ+-Community im Raum London.

Ain Bailey hatte in ihrer Laufbahn als Klangkünstlerin immer wieder Berührungen mit der Stadt Köln, angefangen mit verschiedenen Projekten für die Tanzkompanie Mouvoir vor rund 15 Jahren oder zuletzt in diesem Jahr auf der Poetica, dem Festival für Weltliteratur der Universität Köln.

Brückenmusik 27 wird gefördert vom Kulturamt der Stadt Köln und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.