Anlässlich der Verleihung des Großen Kunstpreises sowie der Förderpreise des Vereins der Freunde der KHM zeigt GLASMOOG vom 14.11. bis 08.12.2018 eine Ausstellung mit Werken der diesjährigen PreisträgerInnen Beryl Magoko (Großer Kunstpreis) sowie Danila Lipatov und Maja Tschumi (Förderpreise).

Beryl Magoko erhielt den mit 10.000 EUR hochrangig dotierten Großen Kunstpreis des Vereins der Freunde der KHM für ihr konzises filmisches Werk, in dem sie sich seit vielen Jahren mit dem Thema der weiblichen Genitalverstümmelung (FGM/C) auseinandersetzt. In ihrem autobiographischen Dokumentarfilm "In Search..." (2018, 90 Min., Deutsch/ Englisch/Kikuria/Swahili, mit engl. Untertiteln), der gemeinsam mit der Bildgestalterin Jule Katinka Cramer entstanden ist, geht Magoko über eine rein beobachtende dokumentarische Haltung hinaus und begibt sich als direkt Betroffene selbst vor die Kamera. Sie spricht mutig und entschlossen über ihre Fragen, Zweifel, Ängste und erforscht dabei das emotionale Dilemma, in dem sie und andere Frauen mit ähnlichen Erfahrungen sich befinden.
In der Ausstellung sind mit "The Cut" (2014) und "In Search" (2018) zwei Werke der Filmemacherin zu sehen, die beide aus verschiedenen Perspektiven dem Thema FGM/C gewidmet sind.

Drei Förderpreise für junge Studierende, die künstlerische Entwicklungen im Rahmen des Studiums auszeichnen und mit je 2.000 EUR dotiert sind, gingen an Danila Lipatov, Max Mauro Schmid und Maja Tschumi. Die Ausstellung präsentiert Werke von Danila Lipatov und Maja Tschumi. Max Mauro Schmid ist im Auslandssemester. In seiner Video-Performance "tot in …", die in der Ausstellung gezeigt wird, berichtet Danila Lipatov "von einer Italien-Reise zu zweit; auch hier erwachsen aus Details und Bagatellen ungeahnte Bedrohungen für den empfindsamen Ich-Erzähler und die angedeutete Beziehung. Doch auch der Vortrag des Textes selbst, live vom Künstler vor einer Projektion eigener Reisebilder gesprochen, ist wie von einem Virus befallen: Fremde Stimmen kapern den Monolog, die Eloquenz der Rede gerät ins Stocken, der Fluss der Worte stockt im Stottern, der Erzähler setzt wieder und wieder neu an." (aus der Jurybegründung)
Maja Tschumi hat für "Der Hexer" (2016), einer Dokumentation über die außergewöhnliche Beziehung eines traumatisierten jungen Mannes zu einer Fantasy-Figur, ihren Protagonisten "[s]echs Wochen lang […] mit der Kamera in seine selbstgewählte Isolation begleitet. Das einzige Hoffnung spendende Fenster in eine andere, märchenhafte Welt ist der Blick auf den Bildschirm des Video-Spiels „The Witcher“. Entstanden ist ein außergewöhnliches Porträt eines jungen, tief traumatisierten Mannes, für den sein digitales Alter Ego „Der Hexer“ eine erfolgreiche Überlebensstrategie geworden ist." (aus der Jurybegründung)