We Do/Are Photography
Dialoge | ThinkTank | Symposium
20. – 22. Oktober 2022
Kunsthafen und Stadtarchiv, Köln

In Vorbereitung auf das Photoszene-Festival im Mai 2023 veranstaltet die Internationale Photoszene Köln vom 20. - 22. Oktober 2022 ein 3-tägiges Veranstaltungsprogramm aus Impulsen und Dialogen im Kunsthafen sowie einem Symposium im Stadtarchiv Köln. Im Sinne eines offenen ThinkTanks sind Wissenschaftler:innen, Kurator:innen und Künstler:innen eingeladen, in vier thematischen Blöcken aktuelle Diskursfelder der Fotografie in gemeinsamen Dialogen zu reflektieren. Das Programm richtet sich an ein allgemeines fotografie- und kunstinteressiertes Publikum, als auch an Studierende und Fachpublikum, um mit uns und den eingeladenen Referent:innen über die Rolle der Fotografie in der drängenden Debatte zum Klimawandel, den Diskursen zu Body Politics, aber auch über das sich stets wandelnde Medium der Fotografie an sich und seine Bedeutung in den Archiven zu diskutieren. Jeder Tag mündet in ein offenes Get Together mit Drinks, Musik und Projektionen, für das sich der Kunsthafen in einen temporären Ort der Fotografie verwandelt. Der Titel We Do/Are Photography steht dabei metaphorisch für das Beziehungsgeflecht, das sich zwischen das Medium der Fotografie, die Welt und uns legt. „Wir sind Fotografie“ thematisiert dabei den Umstand, dass sich das Verhältnis des Menschen zur Umwelt immer stärker über fotografische Bilder vermittelt.

DONNERSTAG 20. OKTOBER, 14 BIS 20 UHR
The Medium and Us: Photography in Progress
Kunsthafen im Rhenania, Bayenstraße 28, 50678 Köln

Camera Arts, State-of-the-Art-Bildpraktiken, künstlerische Fotografie oder Photographic Studies – die Bezeichnungen der Studiengänge, in denen Fotografie unterrichtet wird, sind so divers wie das Medium selbst. Durch technische Innovationen verändert sich die Fotografie fortwährend und bringt dabei fast zwangsläufig neue Bildsprachen und Gebrauchsweisen hervor. In „The Medium and Us: Photography in Progress“ befragen Künstler:innen und Lehrende aus NRW, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz aktuelle digitale Bildpraktiken und künstlerische Herangehensweisen mit Blick auf die unterschiedlichen Ansätze fotografischer Lehre, den spezifischen Umgang mit Fotografie und die Rezeption des Mediums.

FREITAG 21. OKTOBER, 11 BIS 20 UHR
11Uhr The Body and Us: Body Politics
16 Uhr The World and Us: Photography and Climate Change
Kunsthafen im Rhenania, Bayenstraße 28, 50678 Köln

The Body and Us: Body Politics – Kontroverse Debatten zu Genderpolitik, Diskurse zum (post)kolonialen Erbe in Kulturinstitutionen und Gesellschaft, künstlerische und wissenschaftliche Beiträge zu Geschlechterfluidität und Queerness: Gemein ist diesen hoch komplexen und diversen Themenfeldern, dass sie den Körper in den Mittelpunkt ihrer Auseinandersetzungen rücken. Die künstlerische Fotografie greift diese Themen auf und der Körper wird in seiner politischen, sexuellen oder kulturellen Identität in Frage gestellt, konstruiert und postuliert. Dabei kommt dem Medium Fotografie die Schlagkraft eines Instruments der Emanzipation zugute, welches in der Vergangenheit Menschen bzw. Körper nicht immer nur abgebildet, sondern ebenso diskriminiert und kategorisiert hat.

The World and Us: Photography and Climate Change – Können fotografische Bilder Ursachen, Folgen und Lösungen der globalen Klimakrise sichtbar machen? Während sich Künstler:innen und Ausstellungen mit dem Klimawandel auseinandersetzen und angesichts der drohenden Klimakatastrophe Alarm schlagen, drängt sich die Frage nach der Umweltfreundlichkeit bzw. Nachhaltigkeit des Kunstbetriebs auf: Können Institutionen auf inhaltlicher Ebene ein ökologisches Bewusstsein schaffen und gleichzeitig innerhalb der gängigen Praxis des Ausstellungsmachens klimafreundlich agieren? In „The World and Us: Photography and Climate Change“ diskutieren Künstler:innen und Kurator:innen aus institutioneller wie künstlerischer Perspektive die Herausforderungen der Klimakrise und ihr Verhältnis zur Kunst.

SAMSTAG 22. OKTOBER, 9.30 BIS 18 UHR
The History and Us: Die Geste des Zeigens – Fotoalben im Archiv
Stadtarchiv / RBA Köln, Eifelwall 5, 50674 Köln

Fotoalben wurden lange Zeit ausschließlich dem fotografischen Amateurbereich zugeschrieben und fanden nur wenig Beachtung. Mit wachsendem Interesse für materielle Voraussetzungen des Sammelns und Archivierens, gewinnen mittlerweile auch Fotoalben die Aufmerksamkeit von Museen, Archiven und Fachmagazinen. Doch wie lassen sich Fotoalben archivieren und wie lassen sich diese individuellen Archivalien zugänglich machen? Weiter noch, wie lassen sich diese Objekte überhaupt zeigen, die man umblättern muss und deren Inhalte neben Fotografien teils auch andere Materialien hervorbringen wie Zeitungsartikel, Zeichnungen oder Beschriftungen? Und warum werden Fotoalben zu einem (öffentlichen) archivarischen Gegenstand, obwohl sie oftmals rein private Geschichten beinhalten? Angefangen bei der Materialität eines Fotoalbums und seiner Abgrenzung zu anderen Medien, seiner privaten oder öffentlichen Funktion und seiner kulturellen Praxis; über die Auslotung seiner möglichen Grenzen, seiner medialen Inszenierungsformen und den Praktiken eines künstlerischen Gebrauchs; bis hin zu Fragen seiner Verwendung in Archiven und Präsentation in Museen, seiner Aufarbeitung, Restaurierung und Digitalisierung – das Fotoalbum wirft unterschiedliche Gebrauchsweisen und vielseitige Möglichkeitsräume auf, denen sich sowohl aus wissenschaftlicher und fotohistorischer Perspektive als auch aus künstlerischer und angewandter Perspektive genähert wird und die Gesten des Zeigens in den Blick nimmt.

Alle genauen Infos zum Programm, den Referent:innen, Künstler:innen und Moderator:innen gibts auf: www.photoszene.de

TICKETS gibt's hier!
Pay what you want: Die Teilnahme an den Themenblöcken im Kunsthafen kosten jeweils mind. 5 € inkl. MwSt. und im Stadtarchiv mind. 10 € inkl. MwSt. Der All-Day-Pass (mind. 20 € inkl. MwSt.) gilt für alle drei Veranstaltungstage.

We Do/Are Photography wird gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW. Das Symposium findet in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Photographie und dem Rheinischen Bildarchiv statt und wird zusätzlich gefördert durch die Kunststiftung NRW. Die Internationale Photoszene wird durch die Stadt Köln institutionell gefördert.

Abbildungen: © Lebohang Kganye / Gregor Sailer / Simon Bessems / Heidi Pfohl