Die Stille gehört nicht den Psychotherapeuten, nicht den Psychopathen und auch nicht ihren Ärzten.
Sie gehört nicht den Friedhofsgärtnern und nicht den Krematoriumsdirektoren, nicht dem Tod, nicht dem Grab und nicht dem Wind.
Die Stille gehört nicht der Nacht, nicht der Mittagspause, nicht dem Sonntag.
Die Stille gehört nicht den Horrorfilmen und nicht der Einzelhaft, sie gehört nicht den Klassenräumen und nicht den Hörsäalen.
Sie gehört nicht den Esoterikern, nicht den Yogis und nicht mal den Pilates-Trainern.
Die Stille gehört nicht der Staatstrauer, nicht der Religion und nicht der Kirche.

Die Stille gehört dem Klang!

Oder anders: Stille und Klang sind ohneeinander nicht existent. Und nur die fehlende Balance dieses Bewusstseins treibt die Stille in die Hände der Schamanen und falschen Propheten, der Ohrbefrieder und der Kopfhörerindustrie.

Erwin Schulhoff mag der Erste gewesen sein, der sich der Missdeutung von Pause und Stille angenommen hat, John Cage war der Konsequenteste. Und so musste erst ein „Stilles Stück“ komponiert werden, um selbst den Profis des Metiers bewusst zu machen, was Klang wirklich ist, nämlich Stille (oder umgekehrt).

Installationen, Kompositionen, Klänge und Videos von
Han Halewijn
Daniel Verasson
Niklas Seidl
Paulette Penje
Knud Zahidi
John Cage