Rune Elgaards künstlerische Praxis umfasst Gemälde und Zeichnungen, in denen er Fotorealismus und nichtfigurative Darstellungen verbindet. Dabei bedient er sich Fundstücken, die er ähnlich wie in der Collage aus ihrem Kontext reißt. Seine Arbeiten besitzen dabei eine geradezu zynische Präzision, aber sie bleiben dabei gleichzeitig als Gemälde oder als haptische Zeichnung erfahrbar.
Der Betrachter befindet sich buchstäblich an der Grenze der Objekte, wenn er den Arbeiten von Elgaard gegenübersteht. Die Wahl seiner Motive sieht aus, wie die Szene, die ein Fotograf durch seine Linse sieht, kurz bevor er sein finales Bildmotiv wählt. Die Aufmerksamkeit des Betrachters wird auf diese Lücke gelenkt, an die Peripherie und auf den Moment bevor etwas Dramatisches oder Triviales passiert.
Michel Foucault benutzt den Begriff der Heterotopie, um Räume zu beschreiben, die mehrere Schichten von Bedeutung haben oder die mehrere Beziehungen zu andren Räumen haben, als das Auge direkt wahrnehmen kann. Dies sind die Räume des Andersseins, die weder hier noch dort sind, die gleichzeitig physisch und geistig sind, so wie der Raum in einem Telefongespräch oder der Moment, wenn man sich selbst im Spiegel sieht. Nach Foucault hat das Schiff die größte Heterotopie. Es ist ein Ort, der durch Bewegung charakterisiert wird, der immer auf dem Weg zu einem anderen Ort ist, es ist ein Nicht-Ort.
In der Ausstellung Moments Of Hesitation präsentiert Rune Elgaard eine Serie von Gemälden, die sich mit der Dualität und den Gegensätze zwischen bestimmten Momenten und Räumen befassen. Die Ausstellung richtet sich weder allein an die Wahrnehmung, noch bietet sie einen rein konzeptuellen Ansatz. Sie oszilliert zwischen beiden Ansätzen und kann als eine Heterotopie gelesen werden die gemacht wurde, um die Einbildungskraft zu erregen.