John Whitney und sein jüngerer Bruder James gehören zu den einflussreichsten Pionieren des frühen Computerfilms und kybernetischen Kinos. In den 1940er Jahren experimentierten sie gemeinsam auf dem Gebiet des ‘non-objective film’ und gehörten zur künstlerischen Avantgarde der US-amerikanischen Westküste. Auf der Suche nach einem neuen audiovisuellen Ausdruck inspirierte sie die Musik des frühen 20. Jahrhunderts, einen Klang-Erzeugungs-Apparat zu konstruieren, um die abstrakten und geometrischen Formen ihrer frühen Filme zu begleiten. Während sich James ab den 1950ern zunehmend mit meditativen und psychedelischen Wahrnehmungserweiterungen im Film beschäftigte, besorgte sich John ausrangierte Flugabwehrtechnologie des Zweiten Weltkriegs, konstruierte damit seine eigene ‘cam machine’ und schuf zugleich die ersten Computer-basierten Animationen. Damit erregte er nicht nur die Aufmerksamkeit der Filmindustrie und von Regisseuren wie Alfred Hitchcock und Stanley Kubrick, sondern auch einer ganzen Generation experimenteller Filmemacher.