Dietmar Schneider hat seit den 1960er Jahren die Kunstszene mit seiner Fotokamera begleitet. Dabei sind zahlreiche Künstlerporträts entstanden, von denen ein Teil von den Porträtierten bearbeitet, im Sinne ihres Schaffens ergänzt oder korrigiert und schließlich wieder an Schneider zurückgeschickt wurden. Fremdwahrnehmung und Selbstdarstellung verbinden sich und verweisen auf korrespondierende Kunstwerke aus der Sammlung der artothek.

Die Selbstdarstellung durch das fotografische Bild gehört bei Bildenden Künstlerinnen eher zu einem Randbereich der kreativen Existenz, stehen doch in der Regel die Kunstwerke als außenwirksamer Teil des persönlichen Schaffens im Vordergrund. Im Falle der Arbeiten von Dietmar Schneider kommt zur professionellen Rolle der Dargestellten noch eine persönliche, anerkennende Komponente hinzu. Von Dietmar Schneider angefragt haben die Künstlerinnen, darunter Christo, Ulrike Rosenbach, Felix Droese, Astrid Klein, Klaus Staeck, Ursula und Bernard Schultze und viele andere, Abzüge seiner Aufnahmen in ihrer persönlichen Handschrift bearbeitet, sich die Darstellung ihrer selbst durch die künstlerische Intervention angeeignet und in eine besondere Form der Selbstdarstellung umgewandelt.