Ein langer Tisch befindet sich in der Mitte des Raumes und schafft so eine physische Zeitleiste. Die Arbeit mit dem Titel "33.478" entstand, als die Künstlerin in einer langen Prozedur Seiten aus Enzyklopädien, Geschichtsbüchern und Lexika herausriss. Die Buchrücken bewahrte sie auf, um die Handwerkskunst, die manuelle Arbeit und nicht zuletzt die Fragilität hinter dem materialisierten Wissen zu verdeutlichen, das die historischen Objekte bergen.
"33.478" ist der Ausgangspunkt für einen neuen Werkkomplex von Paky Vlassopoulou, der untersucht, welchen Einfluss die Geschichte auf die Art und Weise hat, wie wir die Qualitäten der Zeit in unserem täglichen Leben wahrnehmen und wie dies unsere Vorstellung der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft formt. Wenn unsere Erfahrung von Zeit zu jedem beliebigen Zeitpunkt durch neoliberale Befehle und Echtzeitkommunikation bestimmt wird, bleibt der Künstlerin nur ein ratloses Grübeln über den Zustand der Gegenwart, und wie man sie begreifen kann. Bleibt überhaupt noch Zeit, um sich die Zukunft auszumalen? Ist die Zukunft ein Totalausfall?
Die Ausstellung "If future a dead loss" dreht sich nicht um Science-Fiction-Szenarios, Melontologie oder futuristische Post-Internet Ästhetik, sondern spielt mit der Idee von Zukunft, nicht als Wendepunkt der Evolution, sondern als gestaltloser Raum, den es zu bewohnen gilt. Mit Bildern, materiellen Objekten und körperlichen Erfahrungen besetzt sie den Ausstellungsort, um einen gegenwärtigen Moment voller Zweifel, Ängste und unerfüllten Erwartungen zu schaffen. Mit einer Vielzahl an Referenzen springt das Werk von der Vergangenheit in die Zukunft, von Avant-Garde zu Pop-Bildern, vom Ortsbezogenen zum Universellen.

Im Rahmen der Eröffnung am 17. März findet ab 20 Uhr eine Performance des Athener Dichters Jazra Khaleed sowie daran anschließend ein Künstlergespäch mit Paky Vlassopoulou, Jazra Khaleed und Gästen statt.