Zu AIC ON 2021 ist erstmalig eine eigene Künstler*inedition entstanden, gestaltet von Jan Hoeft, Mona Schulzek und Lucia Sotnikova.

Jan Hoeft, Mona Schulzek und Lucia Sotnikova fanden ihren gemeinsamen Ausgangspunkt in der surrealistischen Methode "Cadavre Exquis". Zwar war das Ziel keine im zufälligen Prozess entstehende Figur, doch die drei vertikal angeordneten unabhängig von den Künstler*innen zu bearbeitende Felder boten Potential für individuelle Herangehensweisen, die abschließend wieder zur Einheit werden sollten. Lucia Sotnikova startete beispielsweise bei der Edition II in der Mitte, Jan Hoeft reagierte im unteren Bereich und Mona Schulzek konzentrierte sich auf das obere Feld. Erst in der Abschlussphase arbeiteten die Künstler*innen überlappend: Jan Hoeft ließ beispielsweise das Gras von unten in Lucia Sotnikovas Bereich in der Mitte hineinwachsen und Mona Schulzek ließ von oben Teile ihrer technischen Zeichnungen nach unten ragen. Auf diese Weise entstehen in allen drei Editionen irritierende Überschneidungen und Ergänzungen.

In dieser Beschreibung der Editionen lassen sich Parallelen zum AIC-ON-Wochenende formulieren, an dem sich in der diesjährigen Ausgabe rund dreißig freie Kunsträume beteiligen. Ihre individuellen Herangehensweisen vernetzen sich zum AIC-ON-Wochenende über den gesamten Stadtraum hinweg zu einer Einheit von ca. 1.500 Quadratmetern Kunstfläche!

Auch wenn die jeweiligen Ausgangsfelder der drei Künstler*innen für die Edition II beispielhaft benannt wurden, könnte es doch aufgrund ihrer interdisziplinären Arbeitsweisen zu Verwechselungen kommen. Mona Schulzek und Lucia Sotnikova arbeiten beide mit dem Medium Fotografie. Mona Schulzek hatte 2019 mit einer fotografischen Arbeit das Max-Ernst-Stipendium erhalten und studiert unter anderem aktuell in der Klasse von Peter Piller an der Kunstakademie Düsseldorf. Lucia Sotnikova war Meisterschülerin bei Andreas Gursky. Die fotografischen Bereiche der Edition könnten somit von beiden stammen. Selbst Jan Hoeft, der 2012 an der Kunsthochschule für Medien Köln seinen Abschluss gemacht hat, hat sich bei einigen seiner Arbeiten des Mediums Fotografie bedient. Hoefts bekanntere Wirkungsfelder sind Performance, Video und besonders Interventionen im öffentlichen Raum, bei denen er aus unterschiedlichen Perspektiven gesellschaftliche Dynamiken analysiert. Ebenfalls für den öffentlichen Raum entstanden ist Mona Schulzeks neueste Arbeit "Outer Space Transmitter". Auch die technischen Zeichnungen könnten somit in der Autor*innenschaft sowohl Jan Hoeft als auch Mona Schulzek zugeordnet werden.
In Bildfragmenten oder Techniken, Verweise auf die jeweiligen Künstler*innen zu suchen, könnte somit auf die falsche Fährte locken, obwohl gerade in diesem Oszillieren zwischen konkreten Informationen und abstrakten Hinweisen eines der Potentiale dieser Edition zu finden ist. Gesicherte Informationen zu den ursprünglichen Arbeitsfeldern liefert nur der Stempel auf der Rückseite. Dort haben die Künstler*innen in entsprechender Reihenfolge signiert — wenn überhaupt ein Bedarf besteht, das Überprüfen und Verharren aufzulösen.

AIC Edition I
Jan Hoeft, Mona Schulzek, Lucia Sotnikova (2021)
Pigmentdruck auf Fine-Art-Papier, matt
40 x 30 cm
Auflage: 40
signiert, nummeriert
Preis: EUR 60,-
(zur Orientierung: Teller)

AIC Edition II
Jan Hoeft, Mona Schulzek, Lucia Sotnikova (2021)
Pigmentdruck auf Fine-Art-Papier, matt
40 x 30 cm
Auflage: 40
signiert, nummeriert
Preis: EUR 60,-
(zur Orientierung: Pommes, Mayo)

AIC Edition III
Jan Hoeft, Mona Schulzek, Lucia Sotnikova (2021)
Pigmentdruck auf Fine-Art-Papier, Hahnemühle metallic
40 x 30 cm
Auflage: 40
signiert, nummeriert
Preis: EUR 60,-
(zur Orientierung: Hand, Waschbecken)

Die Editionen sind in einigen der AIC angeschlossenen Kunstinitiativen erhältlich.
Bestellungen unter: mail@aic.cologne


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