Anders Dickson, geb. 1988 / Richmond, Wisconsin, USA, Absolvent der Städelschule (Studium bei Monika Baer und Amy Sillmann, lebt und arbeitet in Frankfurt) kreiert in Zeichnungen und Aquarellen auf Papier, Assemblagen auf der Grenze zwischen Malerei und Plastik und Installationen seinen eigenwilligen Kosmos, durchzogen von skurrilen, teils spirituellen Elementen, die sich aus dem amerikanischen Kulturkreis nähren. Verweise auf literarische Klassiker oder die Beschäftigung mit Figuren und Darstellungen aus der indianischen Mythologie werden verwoben mit Fundstücken und Alltagstopoi aus der zeitgenössischen Kultur.

In der Ausstellung Future of the American lawn geht Anders Dickson den Grenzen zwischen Privatheit und Öffentlichkeit anhand der Entwicklungsgeschichte und der Bedeutung des amerikanischen lawn nach: der privaten Rasenfläche in Vorgärten unterschiedlicher Ausdehnung – je nach Besitzstand. Auf dieser nach strengen Regeln der jeweiligen »Community« oder aber kuriosen persönlichen Geschmacksgesetzen gestalteten Projektionsfläche werden unterschiedlichste sozioökonomische, politische und psychologische Aspekte ausgetragen. Die Bedeutung des lawn hat sich seit der Entstehung im späten 18. Jahrhundert häufig gewandelt; seine Eigenschaft als Raum mit »flüssiger Identität«, der immer neue Definitionen erhält, interessiert den Künstler.

Mit der Ausstellung von Anders Dickson bei Jagla Ausstellungsraum als Auftakt nimmt Birgit Laskowski ihre Ausstellungstätigkeit unter dem Label ZERO FOLD wieder auf und führt ihr Programm in wechselnden Räumlichkeiten und flexiblen Kooperationen fort.

Abb.: Anders Dickson, Teil der vierteiligen Arbeit »Shadow cast on the lawn«, 2016 (Wasserfarbe und Gouache auf Rettungsfolie in Gipsabdruck, 160 x 100 x 3,5 cm )