Ex|po|si|ti|on – von lat. "ponere"; aufstellen, errichten, darstellen, (Gefahren) aussetzen, öffentl. ausstellen, aufgeben, beenden. Bedeutungen: 1. öffentliche Ausstellung / 2. einführender Teil einer Geschichte oder eines Dramas / 3. Einwirkung von Umwelteinflüssen auf einen Organismus / 4. Exponiertheit: durch räumliche Lage, persönliche Situation o. Ä. der Aufmerksamkeit/möglichen Angriffen/Gefahren ausgesetzt/ungeschützt/herausgehoben sein / 5. Belichtung (Fotografie) / 6. abschließender Teil einer Konfrontationstherapie (Begegnung mit angstauslösenden Reizen).

Christian Sievers (geb. 1974, lebt in Köln) beschäftigt sich in seiner künstlerischen Arbeit mit dem sich verändernden Verhältnis von Kunstwerk und Publikum vor dem Hintergrund der Digitalisierung und erforscht, inwieweit im Zuge dieser Entwicklungen Konzepte wie Partizipation und Handlungsmacht neu beurteilt werden müssen.

In seiner Einzelausstellung "Exposition" zeigt Christian Sievers ein interaktives System, in dem das Publikum sich dem Urteil Künstlicher Intelligenzen aussetzen und damit spielen kann. Das Publikum wird zur Akteur*in in automatisch erstellten Narrativen über unsere Ängste und Sehnsüchte gegenüber dieser im Entstehen begriffenen Technologie.

Christian Sievers studierte Bildhauerei und Performance an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und am Royal College of Art in London. Von 2011 bis 2022 lehrte er als künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Kunsthochschule für Medien Köln Seminare zu Surveillant Architectures und [ctrl-space]. 2017 war auf 200 Litfaßsäulen im Kölner Stadtraum Sievers' Arbeit "Hop 3" zu sehen. Auf den Plakaten wurde mit dem sich selbstvergewissernden Slogan "Wir haben keine Angst" dazu animiert, eine Mobiltelefon anzurufen, von dem zuvor ein hochrangiger NSA Whistleblower kontaktiert worden war. Durch einen Anruf gerieten die Anrufenden selbst ins Fadenkreuz der Überwachung. Ein Begleittext erläuterte, warum man trotzdem anrufen sollte. | https://christiansievers.info/

Die Ausstellung wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Sonderprogramms Neustart Kultur vergeben durch den BBK.

GLASMOOG – Raum für Kunst & Diskurs
Kunsthochschule für Medien Köln
Filzengraben 2
50676 Köln
glasmoog@khm.de

Öffnungszeiten: Donnerstag/Freitag, 16–19 Uhr; Samstag, 14–18 Uhr und nach Vereinbarung. Sonn- und feiertags geschlossen.

Termine zu dieser Ausstellung:

  • Eröffnung: Donnerstag, 03.11.2022, 19 Uhr
    => Ein Abend = 2 KHM-Veranstaltungen: Ab 20 Uhr, soundings #032 – Liveelektronische Performance von Viola Yip, "Between the Lines", in der Aula.
  • Museumsnacht: Samstag, 05.11.2022, 19–1 Uhr (mit Museumsnacht-Ticket, mehr Infos > hier)
  • Abendöffnung beim Galerienrundgang zur ART COLOGNE: Donnerstag, 17.11.2022, 16–21 Uhr