Heidi Pfohl – #digital­cap­turesofa­na­lo­gue­ca­meras f/2

Die Ausstel­lung #digital­cap­turesofa­na­lo­gue­ca­meras f/2 zeigt das seit 2019 laufende Instagram-Projekt der Künst­lerin Heidi Pfohl. Analoge Kameras erhalten hier wöchent­lich eine Bühne ihrer eigenen Reprä­sen­ta­tion, zeigen sich als sachlich portrai­tierte Objekte, die dem Prinzip der Fronta­lität folgen.

Die Hashtags geben dabei genaue Infor­ma­tionen zu Kamera, Hersteller, Produk­ti­ons­jahr, Aufnah­me­format und Gewicht. Dadurch bildet sich ein Archiv analoger Apparate, die in den Zeiten digitaler Fotografie in Verges­sen­heit geraten sind, jeden Dienstag jedoch mit einem neuen Instagram-Post in Erinne­rung gerufen werden. Zeigen sich die Kameras dort nur für einen kurzen Moment, bevor sie in der Menge fotogra­fi­scher Bilder wieder verschwinden – so bleiben sie im Ausstel­lungs­raum als sicht­bare Archi­vare erhalten und bilden neben dem Spiegel­bild ihrer eigenen Reprä­sen­ta­tion, die Masse des Instagram-Feeds ab. Auch hier wandert der Blick von oben nach unten, bleibt gelegent­lich bei einer Kamera stehen und flaniert dann weiter…

Das Projekt #digital­cap­turesofa­na­lo­gue­ca­meras f/2 von @heidipfohl wird jeden Dienstag um eine Kamera erwei­tert. Die Ausstel­lung auch.

Mi 30.03.2022, 19 Uhr:
Die Apparative Stimme – Eine Lecture Performance über Optik und Akustik der Fotokamera

(im Rahmen der Ausstellung #digitalcapturesofanaloguecameras f/2)

Trotz des zunehmenden „Verschwindens“ analoger Medien, bildet sich im Anschluss an die cultural turns zwischen analogen und digitalen Medien gegenwärtig auch eine neue Aufmerksamkeit für analoge Apparate – Nostalgie angesichts ihrer optischen Erscheinung, technisches Interesse an ihrer Haptik und ihrer der Mechanik des Apparates geschuldeten Akustik. Die Ausstellung bildet ein optisches Archiv analoger Kameras ab, die durch die Digitalisierung zunehmend in Vergessenheit geraten. Brauchen wir darüber hinaus vielleicht auch ein sonisches Archiv der Geräusche und Klänge analoger Medien? Heidi Pfohl & Jan Torge Claussen experimentieren mit verschiedenen Fotokameras und laden zu einem offenen Diskursraum ein, in dem über Optik und Akustik der Fotokamera diskutiert wird. Dabei erweitern sie die Ausstellung um ein gemeinsames Sound Studies Projekt, das mit dieser öffentlichen lecture performance angestoßen und erprobt wird.

Heidi Pfohl ist Fotografin und Medienkünstlerin, sie arbeitet an den Schnittstellen medialer Praxis, künstlerischer Forschung und Fototheorie.
Dr. Jan Torge Claussen ist Musikkulturwissenschaftler und Medienkünstler. Im Rahmen seiner Forschungs- und Lehrtätigkeiten an der Leuphana Universität Lüneburg beschäftigt er sich mit Sound Studies, Gamification, digitaler Bildung und Interface-Design.