„Recalling Home“ befasst sich mit Bedeutungen von Heimat aus zwei grundlegend verschiedenen, jedoch zusammenhängenden Perspektiven. Ausgehend von der politischen Herausforderung, Lebensraum und Existenz unmittelbar zu verteidigen, wird der Fokus des Projektes hin zu dem persönlichen Schicksal, dem subjektiven Empfinden und dem individuellen Umgang mit der Erarbeitung und Definition einer neuen Heimat im gesellschaftlichen Umfeld gelenkt.
Zwei Filmemacher (Somar Jbawi, 1972 in Damaskus, und Philippa Ndisi-Herrmann, 1985 in Bonn, lebt in Nairobi/Kenia) geben Einblicke in ihre unmittelbaren Lebenserfahrungen und –umstände. Im Fokus beider Künstler steht der eigene Lebensraum, bezogen auf das geografische, menschliche und kulturelle Umfeld und ihre Erfahrungen mit Verlust, Vergänglichkeit oder Bedrohung dieser Heimat.
Beide Künstler haben eine eigene filmische Sprache gefunden mit der sie das Publikum an die Hand nehmen und es herausfordern – im Falle von Jbawi in Gestalt erschreckend realer Bilder aus dem Krisengebiet Syrien, bei Ndisi-Herrmann in Form von poetisch schönen Bildern und Texten, welche mit einfachsten Mitteln eine real-fiktive Welt von Wärme und Geborgenheit vermitteln.
“Recalling Home” ist eine Gemeinschaftsarbeit mit Felipe Castelblanco und BorderlessTV, einer Filminitiative junger Menschen mit und ohne Fluchterfahrung und Zuwanderungsgeschichte in Köln, die CAT Cologne seit 2016 betreut. Der Film handelt vom Verlust von Heimat aus der Perspektive des Exils, aber auch der Poesie der Ankunft in einem neuen Land und der stückweisen Erarbeitung einer neuen Heimat. Der Titel bezieht sich somit an die schmerzliche Erinnerung einer verlorenen Heimat, zugleich aber auch auf den Prozess und die Erarbeitung eines Gefühls und einer neuen Definition von Heimat in der neuen Umgebung.

Filmpremiere und moderierte Diskussion am Samstag, 15. Dezember, 18-21 Uhr
im Filmforum NRW im Museum Ludwig