Mit seiner auf das Wesentliche reduzierten Formensprache und durch die Wahl seiner Materialien, verweist Christian Berg auf die elementaren Fragen der Bildhauerei. Sei es durch Brüche im Beton oder die - scheinbar - mühelos senkrecht stehende Sandarbeit. Stabilität, Spannung und ihre entgegengesetzten Kräfte bilden den Weißabgleich der daraus resultierenden Skulpturen. Dieses ist jedoch nur eine Spur, die der Künstler verfolgt um das Wesen des Objektes begreifbar zu machen. Bei der Wandarbeit aus Sand „as natural as possible“ steht die Physis im Hintergrund und gibt den Raum frei für den Gedanken an die Vergänglichkeit. Dieses unangenehme Faktum löst jedoch der Künstler durch die Subjekt-Objekt-Spaltung.

Bei der Wahl der Materialien treten immer wieder Bezüge zum urbanen Umraum auf. So auch bei der Wandarbeit namens „Spin“: Ein circa 2 Meter langes Betonbrett, welches mehrfach gebrochen wurde, mittels eines Eisendrahtes und der Eisenarmierung seine Richtung erhält und aufgrund dessen das Kräfteverhältnis wieder austariert. Beton, ein spröder Baustoff, dessen ästhetische Beschaffenheit eher gering scheint, der nahezu inflationär im Stadtbild vorkommt und somit kaum ein materielles Alleinstellungsmerkmal besitzt, fordert den Künstler heraus, um daran seinen ästhetischen Maßstab zu setzen und es in etwas zu transformieren, welches die materielle Banalität verlässt. So, an die von Ihm gewählte Materialität gebunden, sucht und findet der Künstler das Wesenhafte in seinen Arbeiten.