Aus Fundstücken und Alltagsmaterialien erarbeitet Christiane Rasch in einem langsamen Prozess Objekte und Skulpturen, die häufig durch Seherfahrungen aus der Natur oder dem urbanen Umfeld inspiriert sind. Dies können beispielsweise Zeltgerüste, Zimmerpflanzen, Heureiter oder Zaunfragmente sein. Sie sind oft mit Bau- und Verpackungsmaterialien oder anderen farblichen Akzenten kombiniert. Die Geschichte eines Ortes wird dadurch in ihren Installationen zu einer neuen oder wie aus der Ferne erinnerten Narration wiederbelebt.

Die in ihren plastischen Arbeiten zusammengefügten Materialien kontrastieren oft, sei es in ihrer Stofflichkeit, ihrer Wertigkeit oder in ihrer Farbigkeit. Wichtig ist es Rasch dabei, einerseits den Charakter des Ausgangsobjektes oder seiner ursprünglichen Funktion einen gesteigerten Ausdruck zu verleihen und diese andererseits auf ungewohnte Art und Weise zusammenzufügen und zu transformieren. So oszillieren die aus ihrem Kontext isolierten Fundstücke zwischen verbaler Eindeutigkeit und atmosphärischer Ausstrahlung.

Die Gebrauchsgegenstände, einst eng mit dem Alltagsleben des Menschen verwoben, laden dazu ein, nachzuvollziehen, was sich an ihnen ereignet hat, sich mit ihrer Geschichte auseinanderzusetzen - auch wenn diese zunächst banal erscheinen mögen. Sie strahlen durch ihre Rekontextualisierung und ihre künstlerische Transformation eine Ambivalenz zwischen Alltäglichem, Vertrautem und einer Unbestimmbarkeit aus. Raschs Objekte und Installationen zeichnen sich durch Subtilität und Assoziationskraft aus, denen eine metaphorische Stärke zugrunde liegt. Ihre Objekte erzählen zwar ihre eigene Geschichte, verbleiben aber in einer stillen, bisweilen ironischen Rätselhaftigkeit.