Im vergangenen Jahr erhielt Paul Spengemann den ART COLOGNE Award for NEW POSITIONS, ermöglicht durch die Deutsche Telekom. In der mit dem Preis verbundenen Ausstellung realisiert er nun eine neue Arbeit in der artothek – Raum für junge Kunst.

Auf der ART COLOGNE 2017 zeigte Spengemann den Film „About Falling in Love and even Little Rubber Ducks“, der sich an audiovisuellen Strategien der Werbung abarbeitet. Indem er sich ihre standardisierte Bildsprache aneignet und neben dem Originalton seiner Aufnahmen auch gefundenes Audiomaterial einsetzt, spielt er mit gängigen Darstellungskonventionen, die auf Affekte setzen. Die Bilder scheinen vertraut und zeigen doch Fremdes.

Für die Einzelausstellung in der artothek – Raum für junge Kunst entwickelte Paul Spengemann eine neue Arbeit, in der sich, anders als in vorangegangenen, die Prozesse der Produktion mit denen der Präsentation vermengen und in einem digitalgenerierten Schattenkampf gipfeln. Mit einfachen Mitteln schafft es der Künstler durch einen Projektor und vier Lautsprecher einen dunklen und magischen Assoziationsraum zu eröffnen, in der Schatten unsichtbarer Kreaturen ihr Unwesen treiben. Es bleibt offen, wen man hier hört und sieht, etwas ruft, lacht und pöbelt aus einer anderen Zeit, Realität und Imagination sind längst eins.
Spengemann konfrontiert die Zuschauer_innen mit einer konzeptuellen Art des Filmemachens, bei der Form und Inhalt nicht voneinander zu trennen sind.

Paul Spengemann (geb. 1987) studiert seit 2011 bei Andreas Slominski und Angela Schanelec an der Hochschule für bildende Künste, Hamburg und war 2016 Stipendiat an der Goldsmiths, University of London. Die Werke des Columbus-Förderpreisträgers wurden bisher national und international u. a. auf dem São Paul International Short Film Festival, dem International Short Film Festival Oberhausen und auf der 66. Berlinale, Berlin, sowie im Goethe-Institut Mexiko, Mexiko-Stadt, gezeigt.
Spengemann wurde mit dem Bundespreis für Kunststudierende 2016/2017 ausgezeichnet. 2017 hatte er mit Walking Stick seine erste Einzelausstellung in der Produzentengalerie Hamburg, sein gleichnamiger Film war zudem in der Reihe Double Feature der Schirn Kunsthalle Frankfurt zu sehen.